Der Kromfohrländer - kein Hund wie jeder andere!




Diese Überschrift trifft auf den Kromfohrländer absolut zu. Allein seine Entstehungsgeschichte ist wirklich erstaunlich und sie passierte in den Wirren der Nachkriegsjahre eher zufällig. Ein herumstreunender junger Rüde, den amerikanische Soldaten im Siegerland mehr oder weniger verloren hatten, wurde von Ilse Schleifenbaum aufgenommen. Nach gründlicher Säuberung vermutete man, dass es sich um einen französischen Griffon Vendéen handeln müsse. Eine absolut sichere Bestimmung seiner Rassezugehörigkeit war aufgrund der damaligen Lebensumstände jedenfalls nicht möglich. Welcher Rasse auch immer Peter - so wurde er dann genannt - angehört hat, er hat jedenfalls Geschichte geschrieben. Aus seiner Liebelei mit Nachbars Foxterrierhündin gingen so hübsche und vor allen Dingen gleichmäßige und liebenswerte Welpen hervor, dass Ilse Schleifenbaum diese Paarung bewusst wiederholte. Aus den Nachkommen entstanden in den nächsten Jahren dann die "Kromfohrländer", die 1955 nach großem Einsatz und Engagement von Ilse Schleifenbaum offiziell als Rasse anerkannt wurden. Von den ursprünglichen Eltern der Rasse hat der Kromfohrländer etliche Charaktereigenschaften mitbekommen, die ihn prägen und zu einer unverwechselbaren Persönlichkeit im Dschungel der Rassehunde machen.

 

Den Kromfohrländer gibt es in zwei Haararten: glatthaar und rauhaar. Glatthaarig nennt man die Hunde ohne Bart mit weichem Fell, rauhaarig die Hunde mit Bart und drahtigem Fell. Beide Haararten gibt es in drei unterschiedlichen Längen, kurz, mittel und lang.

 

Die Rasse der Kromfohrländer ist im Kommen!

Wenn auch durch die allgemeine Wirtschaftskrise die Nachfragen nach den Welpen derzeit etwas zurückgegangen sind, können sich doch die Kromfohrländer-Züchter nach wie vor die zukünftigen Besitzer ihrer Hunde aus einer Vielzahl von Bewerbern aussuchen. Durch viele Kontakte mit Interessenten per Telefon oder E-Mail wird klar, dass die Nachfrage hauptsächlich auf zwei Faktoren beruht: Der Kromfohrländer wird als der perfekte Familienhund beschrieben, d.h. also kinderlieb, dazu hat er außer etlichen anderen guten Eigenschaften keinen Jagdtrieb. Diese Wesenszüge, vereint mit der ihm bescheinigten Intelligenz, seiner geringen Größe und einem Gewicht, das auch Kinder durchaus im Griff haben können, bringt gerade Familien dazu, sich für diese Rasse zu interessieren. Es wird förmlich suggeriert, der Kromfohrländer würde - quasi als schmückendes Beiwerk - im Familienleben nebenher laufen und sich sozusagen von selbst erziehen. Diese beschönigenden Beschreibungen sind äußerst unfair: Erstens dem Hund gegenüber, denn keine Rasse dieser Welt, auch der Kromfohrländer nicht, kann diesem hohen Anspruch gerecht werden. Zweitens auch den Käufern gegenüber nicht, denn sie gehen mit völlig falschen Vorstellungen an den Kauf dieses Hundes und werden unter Umständen enttäuscht.

 

Wie bei jeder Rasse gibt es auch bei den Kromfohrländern die unterschiedlichsten Ausprägungen der Verhaltensweisen - sowohl in positiver als auch in negativer Richtung. Es gibt traumhaft gut erzogene Hunde, die ihrem Besitzer schon auf ein Augenzwinkern hin gehorchen; genauso gibt es Hunde, die der reinste Albtraum sind für ihre verzweifelten Besitzer und deren Umfeld. Je nachdem, welchen Vertreter dieser Rasse man kennt oder selber besitzt, scheint die Rasse als absolut traumhaft in den Himmel gehoben oder als schwer erziehbar und unverträglich abgestempelt zu werden. Beides ist nicht richtig, realistischer Umgang mit dieser wundervollen Rasse mit all ihren Vorzügen und auch ihren Macken ist angebracht.

 

Einen Welpen zu bekommen ist etwas ganz Besonderes - man bekommt ein Lebewesen anvertraut, das man nach seinen eigenen Vorstellungen prägen, formen und erziehen kann. Aber, bei aller Verliebtheit und Begeisterung dem süßen Baby gegenüber darf man nicht vergessen: Diese kleinen charmanten und schlauen Hunde wollen von der ersten Minute an konsequent erzogen werden. Jegliche Inkonsequenz und Nachlässigkeit in der Erziehung wird abgespeichert, nicht vergessen und später bei passender Gelegenheit vergewandt. Erziehungsfehler vergisst bzw. verzeiht er nicht! Irgendwann wird dann festgestellt, dass die Versprechungen der Rassebeschreibungen in Büchern und auf Homepages nicht zum eigenen Hund passen - dann aber ist der sprichwörtliche "Sack" schon zu und es gibt gravierende Haltungs- und Ausbildungsdefizite, die schwer wieder abzustellen sind. Ratlos und frustriert wird oft eine Hundeschule nach der anderen besucht (von denen viele den Kromfohrländer nur aus den Rassebüchern kennen, die Rasse aber nicht in natura erlebt und ausgebildet haben), diese oder jene vielversprechende neue Erziehungsmethode ausprobiert. Doch selbst die beste aller Hundeschulen kann zusammen mit dem Hundehalter zwar Fehler und Versäumnisse in der Erziehung aufarbeiten, ist aber von Anfang an in der Haltung und Prägung vieles schief gelaufen, wird es leider nur mäßige Erfolge geben.

 

Man muss also wissen, worauf man sich einlässt, welche Wesenszüge diese Rasse zeigt und vom ersten Tag an den kleinen Kromfohrländer mit Liebe, aber absoluter Konsequenz erziehen.

 

Abgesehen von dem oben schon erwähnten Attribut der Kinderliebe wird der Kromfohrländer als

 

- hochintelligent und gelehrig

- fröhlich und lebhaft

- anpassungsfähig

- ein "Ein-Mann-Hund"

- zurückhaltend Fremden gegenüber

- ein Hund mit vorhandenem Hetz-, aber ohne Jagdtrieb

- wachsam und bellfreudig

- ein "Sensibelchen"

- ein Hund mit "Ecken und Kanten" bei Hundebegegnungen

 

beschrieben. Wie sieht das aber alles in der Realität, im Alltag mit diesen Hunden aus? Mit einem Klick auf die einzelnen Links oben kommen Sie zu unseren Erfahrungen, die wir im Zusammenleben seit 1995 gesammelt haben.

 

Das alles, wie schon erwähnt, sind Beobachtungen und eigene Erfahrungen, die wir in den vergangenen Jahren mit dieser besonderen Hunderasse gemacht haben. Unser Fazit:

 

Der Kromfohrländer ist ein Allround-Hund, der sensibel und feinfühlig auf seine Besitzer eingeht, seine Familie liebt, der immer und überall unseren Alltag teilt, dabei aber kein hübscher und pflegegeleichter Mitläufer ist, der sicher nicht eine der einfachsten Hunderassen ist, bei einfühlsamer und liebvoll konsequenter Vorgehensweise aber unglaublich leicht lernt, der sehr anhänglich und verschmust ist, der richtig erzogen ein Traumhund, falsch erzogen oder geprägt eine Belastung ist - aber .... gilt das nicht für viele andere Hunderassen auch?!