Gesundheit / Krankheiten




Wir führen sehr viele Telefongespräche mit Interessenten, die möglichst viel über die Rasse der Kromfohrländer erfahren wollen. Fast in jedem Gespräch kommt auch die Frage nach eventuellen "rassetypischen" Krankheiten.

Unsere Standard-Antwort darauf lautet immer: "Es gibt bei den Kromfohrländern keine so genannte rassetypische Krankheit!" Denn wer an solche Erkrankungen denkt, hat meistens die Dackellähme im Kopf oder die Hüftgelenksdysplasie bei größeren Rassen wie Golden Retriever oder Schäferhund. Fast in jedem Fall haben sich solche Krankheiten entwickelt, weil durch Züchterehrgeiz oder Besitzerstolz die Prioritäten in der Zucht auf das äußere Erscheinungsbild des Hundes gelegt wurden, was im Laufe der Zeit zwangsläufig zu Lasten der Gesundheit ging.

 

Sicherlich spielt bei den Kromfohrländern auch das äußere Erscheinungsbild eine Rolle, es gibt einen Rassestandard, an dem sich in der Zucht orientiert wird, aber die Hauptsache ist von Anfang an die Zucht gesunder und vitaler Hunde gewesen. Deswegen blieb der Kromi auch von rassetypischen Krankheiten wie der oben genannten Dackellähme (Teckel), Hüftgelenksdysplasie (Golden Retriever, Schäferhund), Spondilose (Boxer), Magendrehung und Herzklappeninsuffizienz (Deutsche Dogge), Bandscheibenvorfälle, Atemschwierigkeiten und Geburtsschwierigkeiten (französische Bulldogge), Ohrenentzündungen (bei Rassen mit großen Schlappohren) usw. usw. verschont.

 

Leider heißt das alles aber jetzt nicht, dass die Kromfohrländer durchweg kerngesund sind und höchstens altersbedingt ihre Besitzer verlassen müssen - das wäre denn doch zu schön, um wahr zu sein. Die in manchen Hundebüchern angegebene Lebenserwartung von bis zu 16 Jahren ist auch deutlich zu hoch gegriffen. Bei bester Gesundheit werden die Kromis aber durchaus 12 bis 14 Jahre alt.

Leider sind auch bei den Kromis Krankheiten vertreten, allerdings nicht in so hoher Prozentzahl - auf die Gesamtpopulation gerechnet -, dass man eben von "rassetypisch" sprechen kann. Die bei den Kromfohrländern häufiger auftretenden Krankheiten sind solche, die man bei vielen anderen Rassen und Mischlingen ebenfalls findet. Der Vorstand, der Zuchtausschuss und die Züchter von ProKromfohrländer e.V. und vom Rassezuchtverein der Kromfohrländer e.V.  tun ihr Möglichstes, um mit Zuchtlenkungsmaßnahmen diese Krankheiten in den Griff zu bekommen und haben auch schon wirklich beachtliche Erfolge erzielt.

 

 

In diesem Zusammenhang ein dringender Appell an alle Kromi-Besitzer, die diese Zeilen lesen:

 

Alle Bemühungen der Vereine um die Zucht gesunder Hunde können nur greifen, wenn Informationen vorhanden sind. Die Zuchtlenkung und alle mit ihr verbundenen Maßnahmen sind nur wirklich wirkungsvoll, wenn der Gesundheitszustand unserer Kromis bekannt ist.

 

Ein wirksames "Mittel" zum Erkennen von auftretenden Krankheiten, verbunden mit der Möglichkeit der Zuchtlenkung, sind die Gesundheitsfragebögen, die die Vereine in regelmäßigem Turnus an die Kromfohrländer-Besitzer verschicken. Mit vollendetem erstem Lebensjahr, dann drei Mal nach je zwei Jahren und ab dem 7. Lebensjahr des Hundes alle drei Jahre, bekommt man einen solchen Bogen zugesandt.

Ist Ihr Hund gesund und munter und sieht den Tierarzt nur zum notwendigen Impftermin - dann ist alles bestens! Füllen Sie BITTE aber trotzdem den Fragebogen aus, wenn er eintrudelt, machen Sie Ihr Kreuzchen bei dem Punkt "Mein Hund hat keine Probleme" und schicken Sie ihn zurück. Auch Rückmeldungen über gesunde und fitte Hunde sind wichtig!

Hat Ihr Kromfohrländer aber eine vom Tierarzt diagnostizierte Krankheit (z.B. Epilepsie, Digitale Hyperkeratose (Ballenerkrankung), Katarakt, Autoimmunerkrankungen, Cystinurie), dann seien Sie bitte so verantwortungsvoll und melden diese Erkrankung umgehend Ihrem Verein. Melden Sie die Erkrankung lediglich Ihrem Züchter, reicht das aber nicht aus. In die Krankheitslisten werden die Hunde nur nach der Meldung durch den Besitzer aufgenommen. Das ist absolut sinnvoll, sonst könnte ja jedes "Gerücht", das herumschwirrt, eventuell fälschlicherweise für den Eintrag eines eigentlich gesunden Hundes sorgen.

Von der Diagnose einer Erkrankung bis zum nächsten Fragebogen kann es unter Umständen fast zwei Jahre dauern und in dieser Zeit werden Würfe geplant, auf die bei Bekanntwerden von Krankheiten unter Umständen verzichtet worden wäre. Das gilt selbstverständlich auch, wenn Ihr Kromfohrländer nicht in der Zucht eingesetzt wird - aber er hat immerhin jede Menge Verwandte, mit denen gezüchtet wird! Selbstverständlich sollten Sie trotz sofortiger Meldung an Züchter und Verein auch weiter die Fragebögen, die Ihnen in Zukunft zugesandt werden, ausfüllen und zurückschicken. Bitte machen Sie sich die Mühe, füllen Sie jeden Fragebogen vollständig aus, auch wenn eine mögliche Erkrankung schon mehrmals gemeldet und beschrieben wurde. Kein Mensch kann alle Daten über die vielen Kromfohrländer im Kopf behalten und weiß, welcher Hund welche Erkrankung hat, deshalb ist ein korrektes Ausfüllen jedes Fragebogens wirklich wichtig!

 

Die Zuchtvereine ist dankbar für Ihre Mithilfe, denn nur durch genügend Feedback können Strategien entwickelt und Maßnahmen zur Eindämmung oder Vermeidung von Krankheiten ergriffen werden.

 

Die bei den Kromfohrländern häufiger auftretenden Krankheiten sind folgende:

 

- Epilepsie

- Digitale Hyperkeratose / Corny Feet

- Hereditärer Katarakt

- Autoimmunerkrankungen