Ernährung - noch Fragen?




Sicherlich bleiben auch nach der Lektüre der vorherigen Seiten noch viele Fragen offen. Einige davon versuchen wir hier zu beantworten.

 

Muss Gemüse unbedingt roh gefüttert werden oder kann man es auch abkochen?

Grundsätzlich ist rohes und fein püriertes Gemüse besser, weil durch das Kochen Vitamine zerstört werden. Manche Gemüse werden allerdings besser vertragen bzw. eher vom Hund akzeptiert, wenn man sie kurz abkocht und anschließend püriert. Verfüttert man dann das Kochwasser mit, ist der Großteil der Vitamine ja noch mit im Napf, besser als gar nichts!

 

 

Wie ist das mit ganzen Eiern - da ist doch gleich die Schale mit dabei?

Vom rohen Ei sollte man am besten nur das Eigelb füttern - einige Bestandteile des Eiweißes neutralisieren das Biotin im Eigelb und körpereigenes Biotin, was auf Dauer für Haut, Fell und Krallen schädlich ist. Als Ausnahme kann man aber auch einmal das ganze Ei füttern, am besten gekocht, dann auch gerne mit der abgewaschenen Schale als Calziumlieferant.

 

 

Muss man unbedingt Zusätze füttern und wenn ja, welche sind zu empfehlen?

Füttert man abwechslungsreich - sowohl verschiedene Fleisch- als auch Gemüse- und Obstsorten - dann bekommt der Hund eigentlich alles, was er braucht. Wie bei uns Menschen auch braucht der Organismus des Hundes aber wertvolle Öle, die u.a. bestimmte Vitamine im Gemüse erst aufschließen und für den Körper verwertbar machen. Öl ist also ein wichtiger Zusatz, den wir täglich füttern - immer das, was wir für unsere eigene Küche auch im Gebrauch haben. Wir geben außerdem täglich eine Messerspitze Knoblauchgranulat zum Futter, jeweils dreimal wöchtenlich eine Messerspitze Algen, Kräuter und Hagebuttenpulver, das ist alles. Kräuter- und Algenmischungen kann man auch kurweise drei- bis viermal im Jahr über zwei bis drei Wochen füttern, dafür ansonsten gar nicht. Füttert man keinerlei Knochen - aus welchen Gründen auch immer -, muss der Hund Calzium, Knochenmehl oder Eierschalenmehl bekommen.

 

 

Kann aufgetautes Fleisch wieder eingefroren und später verfüttert werden?

Wir haben leider einmal eine Lieferung Frostfleisch in der Kühlbox in den Keller gestellt und dort vergessen. Als wir dann endlich daran dachten, waren die äußeren Fleischpakete der Lieferung aufgetaut, der Rest war noch halbgefroren. Wir haben alles trotzdem in die Kühltruhe gepackt, alles wieder eingefroren und später aufgetaut - die Hunde haben das alles ohne Probleme vertragen. Da Hunde ja auch problemlos (und teils sehr gerne!) Aas fressen, darf das Fleisch für unsere Nasen schon ein wenig müffeln, der Hund verträgt und mag es trotzdem noch. Hunde haben ja eine wesentlich aggressivere Magensäure als Menschen, sind von daher wesentlich unempfindlicher als wir.

 

 

Muss mein Hund Knochen fressen?

Nein, er muss nicht. Manche Hunde vertragen keine Knochen - oder nicht jede Sorte. Bacardi z.B. schmecken fleischige Knochen ausgezeichnet, leider produziert sie von diesen Knochen so viel "Output", dass wir regelmäßig auch nachts damit beschert werden...... Knochen gibt es bei uns also nur in Form von Hähnchenflügeln, -hälsen oder -karkassen, was problemlos vertragen wird. An knochenlosen Tagen gibt es Eierschalenpulver oder Knochenmehl zum Futter dazu.

Zu beachten ist noch, dass Knochen nur roh gefüttert werden dürfen. Bei der Fütterung von zuviel Knochen kann es zu Durchfall oder Verstopfung oder zu einer gelblichen bis weißlichen Verfärbung des Stuhls kommen. Hunde müssen sich langsam an das Fressen von Knochen gewöhnen. Sowohl der Hund als auch seine Verdauung müssen erst lernen, damit umzugehen. Deshalb sollte man mit kleinen, weichen Knochen beginnen, optimal hierfür sind Hühnerhälse, und sich dann langsam steigern. Natürlich hängt die Größe des Knochens auch ein wenig von der Größe des Hundes ab. Ein Kromi ist mit dem kompletten Oberschenkelknochen eines Rindes vielleicht erst einmal sehr glücklich, aber beim Verzehr doch etwas überfordert ;-)

 

 

Rohfütterung im Urlaub - geht das überhaupt?

Es geht alles - wenn man will. Allerdings kommt es schon auf die Wahl des Urlaubsortes an. In Hotels oder Pensionen ohne eigenen Kühlschrank ist das Rohfüttern schwierig. Wir haben uns in diesen Fällen dafür entschieden, ein hochwertiges Dosenfutter zu füttern. Verbringt man den Urlaub in einem Ferienhaus oder einer Ferienwohnung, geht das Rohfüttern eigentlich problemlos, man muss nur etwas Vorrat an Fleisch etc. mitnehmen und deckt sich für die restliche Zeit am Urlaubsort beim örtlichen Metzger ein. Verbringen wir den Urlaub in einem der heißen südlichen Länder, füttern wir aus Hygienegründen grundsätzlich nichts Rohes, sondern greifen auch hier auf Dosen zurück.

Bleiben die Hunde zu Hause, was selten vorkommt, füttern unsere Kinder ebenfalls Dosenfutter - mit dem Rohfutter können sie sich nicht anfreunden, müssen sie ja auch nicht.

 

 

Ist das alles nicht viel zu umständlich?

Nein, überhaupt nicht - im Grunde dauert das Füttern von Rohfutter nicht sehr viel länger, als eine Dose zu öffnen und das Fleisch herauszulöffeln.

Bei uns sieht das so aus: Wir bekommen fertig gewolftes Fleisch in Kilo-Paketen. Das wird am Abend vorher aus der Kühltruhe geholt, taut über Nacht auf und lässt sich dann wunderbar portionieren, der Rest kommt wieder in den Kühlschrank. Dazu pürieren wir Obst oder Gemüse, was gerade in der Vorratskammer vorrätig ist. Meist gibt es von unserem Essen auch eine Portion für die Hunde, wir kochen einfach etwas mehr! Dann werden die Zusätze untergemischt und fertig ist das Futter! Man kann auch problemlos größere Mengen Gemüse oder Obst auf Vorrat pürieren, portionsweise enfrieren und mit dem Fleisch zusammen auftauen.

 

 

Ist Rohfütterung teurer als Trocken- oder Dosenfutter?

Nein, das hält sich die Waage - immer vorausgesetzt, man füttert nicht billigen Pamps aus dem Discounter, diese Preise sind natürlich unschlagbar (der Ekelfaktor beim Geruch dieses Pamps allerdings auch ;-)).

Auf den Cent genau haben wir es noch nicht ausgerechnet, was das Futter unserer beiden Hunde monatlich kostet. In der Regel kaufen wir Tiefkühlfleisch für drei Monate im Voraus für ca. 50 Euro. Gemüse, Obst, Eier, Öle etc., was wir selbst sowieso für uns einkaufen, rechne ich nicht. Die geringen Mengen für beide Hunde fallen finanziell nicht ins Gewicht. Relativ teuer sind die diversen Zusätze, die aber auch monatelang halten und pro Tag nur kleinste Cent-Beträge an Kosten ausmachen. Füttert man alternativ ein hochwertiges Dosen- oder Trockenfutter, liegt man preislich sicherlich genauso hoch, wenn nicht höher als bei der Rohfütterung.