Ernährung - Umstellung




 

 

Keine Sorge - ganz so viele Näpfe braucht man nicht, wenn man sich dazu entschlossen hat, auf die Rohfütterung umzustellen ;-).

Befasst man sich anfangs mit dem Thema der Rohernährung, kommt es einem so vor wie eine Wissenschaft für sich. Steigt man aber näher in das Thema ein, merkt man, dass alles eigentlich ganz einfach ist. Man muss das Fleisch für die Hunde weder selbst zerlegen noch zeitraubende Menüs zubereiten, es ist nicht teurer als die Fütterung aus dem Sack oder der Dose und vor allen Dingen ruck zuck gemacht. Eine Umstellung von einem auf den anderen Tag ist für uns Menschen bzw. für unseren Kopf meist problematischer als für den Hund.

 

Bei jungen Hunden ergibt sich meist überhaupt kein Problem. Der Organismus ist ja noch nicht an bestimmte Nahrungsquellen gewöhnt, die weitaus meisten Welpen haben beim Züchter eine Vielfalt an Futtersorten kennen gelernt und sicherlich auch einmal Tatar zu fressen bekommen. Sie nehmen dann im neuen Zuhause das Rohfutter gerne und wie selbstverständlich an.

 

Ältere Hunde sind oft mit einer schnellen Umstellung überfordert, da sie ja schon etliche Jahre mit dem Fertigfutter gefüttert wurden und ihr Verdauungstrakt dadurch träge geworden ist und sich langsam umgewöhnen muss. Um es dem Verdauungstrakt (und damit auch Ihrem Hund) einfacher zu machen, wird in manchen Büchern oder auch in Internetseiten empfohlen, erst 1 - 2 Fastentage einzuschieben und dann radikal umzustellen.

 

Es ist am besten, mit leicht verdaulichem Fleisch anzufangen (z.B. Geflügel) und anfangs nur 1 Sorte Gemüse dazuzunehmen. Der Organismus lernt sich auf das neue Futter einzustellen und man kann nach und nach andere Fleisch-, Gemüse- und Obstsorten hinzufügen. So findet man auch schnell heraus, welche Gemüse- oder Obstsorten der Hund überhaupt nicht mag. Nicht alles wird nämlich gleich gerne verspeist.

 

Der Einstieg in die Rohfütterung über gekochtes Fleisch wird von manchen Hunden besser angenommen als eine Radikalkur. Man erhitzt das Fleisch dann nach und nach immer weniger, bis man bei dem gewünschten rohen Fleisch angekommen ist. Außerdem sollte man mit weichen, gut verdaulichen Knochen anfangen. Hühnerhälse oder auch Hühnerflügel sind hierfür perfekt geeignet.

 

Manche Hunde zeigen am Anfang der Rühfütterung sogenannte "Entgiftungserscheinungen" wie Durchfall, Erbrechen, Juckreiz, starken Haarwechsel oder Schleim im Kot. Wie stark diese "Symptome" sind, hängt vom einzelnen Hund und auch von der Zeitspanne ab, die er schon mit Fertigfutter gefüttert wurde. Der Hund wird durch die Entgiftung alle Gifte los, die er durch minderwertige Zutaten in seiner Fertigfutter-Zeit zu sich genommen hat. Hier ist Durchhaltevermögen angesagt und am besten man lässt sich durch erfahrene Frischfütterer unterstützen. Besonders die Internet-Foren bieten für Gleichgesinnte sowie Rat- und Hilfesuchende eine tolle Plattform, um sich auszutauschen und neue Informationen zu bekommen. Ein Beispiel dafür ist das "Gesunde Hunde-Forum".

 

Bei uns wurde Erbse im Alter von 2 1/2 Jahren nach und nach von anfangs kurz aufgekochtem Fleisch im Zeitraum von einer Woche auf Rohfutter umgestellt. Zu Beginn gab es nur kleine Knochenstückchen, weil sie größere Brocken als Vorrat im Haus versteckt hat.

Bacardi wurde direkt nach der Abholung vom Züchter im Alter von 10 Wochen radikal auf Rohfutter umgestellt. Keiner von beiden zeigte Entgiftungserscheinungen oder hatte Probleme mit der Verdauung.