E-Wurf - Welpen-Tagebuch / Woche 6


 

05.09.2013 - Tag 42

Die Kleinen sind sechs Wochen alt und ... Erziehung muss sein! Unter diesem Motto stand der heutige Tag. Bacardi hält sich sowieso immer bei ihren Kindern auf, wenn sie wach sind. Sie spielt mit ihnen, bringt ihnen die Leckerlis, die wir eigentlich für sie selber vorgesehen haben, treibt sie auseinander, wenn das Spielen und Rangeln zu wild wird ... und sie bringt ihnen Respekt vor Erwachsenen bei. Immer wieder wird einer der Welpen ausgeguckt, den sie dann am Schwänzchen festhält, ins Beinchen beißt und den Kleinen dann auf den Rücken wirft. Das treibt sie teils so weit, dass die Kleinen richtig fuchtig werden, den winzig kleinen Rückenkamm aufstellen und vor ihrer Mama flüchten. Dann kommt eben der nächste dran, Kinder hat Bacardi ja wahrlich genug ;-). Heute war wieder sensationell gutes Wetter und wir haben alle Welpen einfach so auf die Wiese gesetzt, nicht in den Freilauf. Die Bande hatten großen Spaß, ist wie wild auf der Wiese herumgetollt, hat mit welken Blättern gespielt und sich richtig müde getobt. 

 

04.09.2013 - Tag 41

Tolles Wetter, die Sonne scheint, die Luft ist warm - was gibt es also Schöneres für die Hunde, als raus an die frische Luft zu gehen?? Theoretisch alles kein Thema, dann setzen wir sie eben in den Freilauf, dort können sie toben. Gut gedacht, klappt leider nicht. Denn teils sind sie dort entweder überfordert oder schlichtweg empört und unzufrieden, eingesperrt zu werden. Manch einer schreit sich die Seele aus dem Leib, hängt am Zaun und fordert die Freiheit, während andere sich gelassen mit allem abfinden und den Freilauf untersuchen. Allerdings stecken die Nörgler und Quengler die anderen unweigerlich an, sodass bald der halbe Ort hört, dass bei Kleins die Welpen auf der Wiese sitzen ;-).

Also lautet die Devise: Eigeninitiative. Wir sperren rund um die Haustür einen kleinen Bereich provisorisch ab, ermöglichen durch zusammengerollte Decken das einfache Auf- und Absteigen der Treppenstufen, öffnen die Haustür und warten ab, was passiert. Und siehe da: Die Hälfte der Welpenschar spielt nach wie vor friedlich im vertrauten Wohnzimmer, während die anderen mutig die Treppe erkunden, sich nach unten bzw. draußen wagen und erstmals in unserem kleinen Blumenbeet an der Haustür sitzen. Nach und nach kommen die Geschwister herbei, ermutigt durch das Beispiel der Anderen. Und niemand schreit, keiner jammert oder nörgelt, jeder kann die Freiheit erkunden, wie es ihm selber gefällt. Das passt! Und wir sitzen mittendrin und haben so viel gelacht, uns so gefreut und so viele tolle Bilder gemacht ... man kann gar nicht alle zeigen, leider nur eine kleine Auswahl. Einer wie der andere sind die Welpen zum Anbeißen süß - aber wir sind definitiv voreingenommen, fürchte ich ;-)!

 

03.09.2013 - Tag 40

Morgens beim Züchter: Aufstehen, die Hundemama saust schon zur Wohnzimmertür - ja, die ist nachts geschlossen, denn die Mama hat fast keine Milch mehr für die Kleinen und weckt sie nur durch permanente Kontrollgänge auf. Die Welpen fiepen schon hinter der Tür, kaum geht sie auf, stürzt sich alles auf die Milchbar. Ein kleiner Schluck wird bei der Mama noch genommen, aber der Spaß ist schnell vorbei. In der Zwischenzeit huscht man in die Küche - in Schlappen, versteht sich, denn sobald die Kleinen aus dem Wohnzimmer sausen, produziert der eine oder andere eine mittlerweile beachtliche Pfütze. Das Frühstück wird zubereitet (Welpenmilch mit Flocken - nach wie vor sehr beliebt), denn die Bande hat Hunger nach der langen Nacht. 1,5 Liter schlabbern die Zehn im Null-Komma-nix weg, anschließend kann man die Uhr danach stellen, dass der Output erfolgt. Die Welpen sausen herum, hektisch schnüffelnd, sie drehen sich wie die Kreisel und suchen den optimalen Platz für ihr Geschäftchen. Die allermeisten Hundewürstchen und auch Pfützen landen mittlerweile gezielt auf den ausgelegten Zeitungen, das klappt schon sehr gut. Anschließend wird durchgezählt, zehn kleine Kackwürstchen - wunderbar. Jetzt haben wir wieder Ruhe bis heute Abend, denn die Bande macht das prima und produziert tagsüber sonst nichts.

Dann geht die Party richtig los, die Energie, die über Nacht getankt wurde, bricht sich jetzt Bahn. Es wird herumgaloppiert, gespielt, sich heftig gezankt, die oberste Treppenstufe im Flur erobert und erbittert verteidigt, die Kleinen sitzen im Korb mit den Hundehandtüchern, hopsen in Mamas Crunchy, untersuchen ihren Futternapf, zerren die Fußmatte durch den Flur ... und mitten drin sitzt man selber auf der Erde mit einer Tasse Kaffee in der Hand und freut sich einfach nur. Kaum stellt man die Tasse ab, hat Edison die Schnauze drin - na ja, das wird nicht sein Lieblingsgetränk. Er prustet und schleckt sich über das Schnäuzchen - nicht ganz sein Geschmack. Auch Emmi testet mal, auch ihr schmeckt es nicht, sie niest und schüttelt das Köpfchen .. wieder etwas dazu gelernt! 

Nach einer guten halben Stunde lässt die Energie spürbar nach, alle verziehen sich unter das Sofa für das erste Schläfchen. Nun kann man sauber machen, ohne dass der Schrubber attackiert wird oder gleich vier bis sechs Welpen an der Lumpe herumzerren. Nasse Zeitungen einsammeln, durchwischen, neue Zeitungen auslegen, leere Futternäpfe und Spielzeug wegräumen und ganz sachte die Wohnzimmertür schließen.

Jetzt ist endlich Zeit für das eigene Frühstück und für ein paar Arbeiten im Haushalt, denn nicht lange, dann hört man aus dem Wohnzimmer schon wieder die ersten Stimmchen ... und sieht die ersten Pfützchen ... und kann sich schon wieder an den munteren und fröhlichen Welpen freuen.

 

 

02.09.2013 - Tag 39

Heute haben wir frei - der Tag gehört der Familie und den Hunden, es kommt kein Besuch.

- Dafür hat die Oma nebenan Geburtstag,

- es muss ein Dessert für die Feier gemacht werden,

- zwischendurch werden die Welpen einige Male gefüttert,

- sie toben durch Wohnzimmer, Flur und Küche und man kann nicht anders, als mit ihnen zu schmusen und zu spielen,

- es wird (dringend nötig) etliche Male das Wohnzimmer geputzt,

- es werden Besorgungen erledigt,

- außerdem müssen die großen Hunde a) spazieren gehen und b) auch etwas fressen.

- Zwischendrin klingelt das Telefon,

- Mails werden beantwortet

- und für den einen oder anderen großen und ganz kleinen Hund müssen noch Crunchys, Kissen etc. genäht werden.

Frei ... na ja, frei ist relativ. So richtig frei haben wir demnächst, wenn wir in Urlaub fahren. Und ohne meine Familie, die fleißig und unverdrossen bei allen Arbeiten mithilft, wäre ich mittlerweile wahrscheinlich schon mehr als urlaubsreif ;-).

 

Für die Welpen beginnt jetzt die Zeit, in der sie mehr oder weniger voll im Haushalt integriert sind. Sie bekommen ungebremst alle Alltagsgeräusche mit, die Kaffeemaschine treibt keinen mehr in die Flucht, die Türklingel schon gar nicht, sie tanzen Samba mit dem Schrubber und fetzen mit den ausgelegten Raschelzeitungen durchs ganze Wohnzimmer. Vor der offenen Haustür steht ein Gitter, ansonsten hätte sich der eine oder andere schon wagemutig die Treppen hinuntergestürzt. Insgesamt drehen sie mehr und mehr auf, sie haben ordentlich Temperament und immer mehr Ausdauer. Morgen soll es wieder schön werden, dann gehen wir wieder auf die Wiese und sie können sich dort austoben - das wird ein Spaß!

 

01.09.2013 - Tag 38

Kurz entschlossen haben wir heute Mittag den Laufstall abgebaut. Der Grund: absolute Ignoranz bzw. Verweigerung der Welpen. Wie schon der C- und der D-Wurf machen uns die Kleinen sehr deutlich, dass der begrenzte Platz im Laufstall nicht mehr ausreicht. Lautstarker Protest, der deutlich an die Schreiphasen von Säuglingen erinnert, macht uns Menschen klar, dass sie raus möchten, die Beinchen testen, durch die Gegend flitzen, etwas erleben wollen. Der Laufstall ist langweilig und inspiriert nicht mehr. Nachdem dann auch über Nacht niemand mehr dort schlief, sondern, wie gewohnt, alle Mann unter dem Sofa kuschelten, haben wir zu viert innerhalb von 20 Minuten das "Zwischenspiel Laufstall" beendet. Nun können die Kleinen das komplette Wohnzimmer nutzen, wir legen Zeitungen aus, um die Mannschaft allmählich ans Sauber werden zu gewöhnen, die Futternäpfe haben einen neuen Platz und ... alle sind begeistert. Der neue Spielraum (im  wahrsten Sinne des Wortes ;-) wurde gleich unter die Pfötchen genommen, alles wurde abgeschnüffelt und in den Kissen und Crunchys getobt. Mama Bacardi nutzt den Platz, um in den Wachphasen der Kleinen ständig präsent zu sein, zu erziehen, aber auch, um mit ihren Kindern zu spielen. Wie das abläuft, zeigt ein (leider etwas zu dunkel geratenes) VIDEO von heute Abend, in dem Bacardi und Emmi sich absolut nicht für die Wahlkampfdebatte im Fernsehen interessieren ;-). 

 

31.08.2013 - Tag 37

Samstag - Besuchtsag. Außer dem angekündigten Besuch schneien aber auch immer wieder andere Leute herein. Heute z.B. ein Reporter der Westfälischen Rundschau, der beim Forelllenfest des örtlichen Heimatvereins Bilder für einen Bericht machte und dort von unseren Hundebabys erfuhr. Getreu dem Motto "Kinder und kleine Hunde, das läuft immer" wurden die beiden süßen Besuchermädels in unseren Freilauf gesetzt, alle Hundebabys drumherum drapiert (so gut das eben bei zehn wuseligen Welpen ging) und der begeisterte Reporter schoss mit seiner Superkamera ein Bild nach dem anderen. Mal sehen, ob, und wenn ja wann, ein Bericht oder zumindest ein Bild in der Zeitung erscheint.

Später, die nächste Familie saß gerade im Wohnzimmer, besuchten uns noch zwei Kinder unserer Freunde. Es regnete und man wusste nichts zu treiben, also geht man mal zu Kleins zum Welpen gucken. Da ist ja immer etwas los. Oh ja, allerdings, so viel, dass wir kaum zum Durchschnaufen kommen. Aber das gehört (zumindest bei uns) zu Hundekindern und deren Aufzucht irgendwie dazu. Die Hundekinder werden auf diese Art und Weise jedenfalls an ordentlich Trubel gewöhnt, ständiges Kommen und Gehen von Besuchern ist für sie völlig nomal.

Heute gibt es statt Bildern ein VIDEO.

 

30.08.2013 - Tag 36

Die Welpen machen Riesenschritte vorwärts ... nicht im sprichwörtlichen Sinn, denn ihre Sprünge sind noch kurz und manchmal unbeholfen, aber sie lernen rasant dazu und bekommen ihre kleinen Beinchen und die angestrebte Geschwindigkeit immer besser in den Griff. Riesenschritte machen sie im Erobern der Umwelt, denn die Mauern sind gefallen, wenn man so sagen darf: Die Kleinen haben ihren Laufstall verlassen und denken tagsüber nicht im Traum daran, sich dort noch länger aufzuhalten. Nur das Futter nehmen sie dort noch, mehr aber auch nicht. Das Wohnzimmer haben sie bis in die letzte Ecke erobert, wie beim C- und auch D-Wurf sind die Schlafplätze unter den Sofas heiß begehrt. Der Flur und sogar die Küche wurden ruck zuck furchtlos und mutig unter die Pfötchen genommen, wir sind echt erstaunt über die Kleinen. So unerschrocken und selbstständig waren die beiden anderen Würfe in dem Alter noch nicht. Draußen hält der Mut allerdings noch nicht so lange an, da geht die Kondition noch schnell zur Neige und sie möchten geschlossen lieber wieder rein in die vertraute Umgebung. Durch die viele Abwechslung sind die Kleinen zufrieden und ausgeglichen, keiner jammert oder meckert, prima.