Biene "Bina" vom Schlichbach


 

 

 

geb. am: 25.06.1995

Vater: Benyi vom Hardenberg

Mutter: Eika vom rauhen Stein

gest. am: 18.05.2003


Bina wuchs völlig problemlos heran, viel zu schnell, wie wir meinten, war Spielkamerad für unsere drei Kinder und zum Kuscheln, Spielen und Toben immer bereit.

Sie wurde zu einem Hund, der sich völlig selbstverständlich jeder Situation anpasste, der, ohne jemals etwas kaputt zu machen oder zu zerbeißen, auch alleine zu Hause blieb und sehr schnell und leicht lernte. Gehorsam war für sie völlig selbstverständlich, sie lief so gut wie immer ohne Leine und gehorchte einfach super.

Unser viertes Kind, das zur Welt kam, als Bina ein Jahr alt war, akzeptierte sie ohne Weiteres und zeigte nicht die Spur von Eifersucht. Sie war mit dem quirligen Baby immer sehr vorsichtig und ging ihm im Krabbel- und ersten Laufalter vorsichtshalber von alleine aus dem Weg.

Wie jeder Hund hatte Bina nicht nur ihre Sonnen-, sondern auch ihre Schattenseiten: Sie war für unseren Geschmack etwas zu wachsam und ihre durchdringende Stimme war im ganzen Dorf bekannt und auch oft zu hören. Leider hatte sie in ganz jungem Alter drei erschreckende und Angst einflößende Zusammenstöße mit einem Irish Setter und zwei Schäferhunden, die sie böse gebissen haben. Seitdem hatte sie vor Hunden ähnlicher Größe einfach Angst und reagierte bei Hundebegegnungen entsprechend unwillig und knurrig. Auch die bei Kromfohrländern typische Zurückhaltung Fremden gegenüber - egal, ob Kind oder Erwachsener - war bei ihr sehr ausgeprägt. Sie mochte noch lange nicht jeden gut leiden, aber wen sie in ihr Herz geschlossen hatte, den liebte sie heiß und innig und wurde nicht müde, das immer wieder zu zeigen.

 

Der Kromfohrländer war, wie wir in den Jahren des Zusammenlebens erfuhren, für uns einfach der ideale Hund. Er vereint so viele Vorteile in sich (ansprechende Größe, leicht zu erziehen, pflegeleicht, bei jeder sportlichen Betätigung begeistert dabei, auch für Kinder gut im Griff zu haben, zurückhaltend, wachsam, ohne Sabbern und Hundegeruch etc. etc.), dass wir beschlossen, mit Bina zu züchten, um noch mehr Familien mit einem solchen Hund eine Freude zu machen. Im Mai 1998 brachte Bina den A-Wurf vom Cronewaldstollen zur Welt: drei Rüden und drei Hündinnen. Trächtigkeit, Geburt und Aufzucht der Kleinen erledigte sie völlig problemlos und sicher.

Auch der Urlaub, den zwei ihrer Töchter und später ein Sohn bei uns machten, konnte sie nicht aus der Ruhe bringen, wie selbstverständlich akzeptierte sie die neue Situation.

Zwei Jahre später folgte im September 2000 der B-Wurf vom Cronewaldstollen mit vier Rüden und zwei Hündinnen. Auch diesmal verlief alles wunderbar, ohne jede Komplikation. Bina war nach beiden Geburten wieder sehr schnell fit, als ob nichts gewesen wäre.

Im Spätherbst 2000 bemerkten wir dann, dass mit ihr etwas nicht in Ordnung war: Das Laufen schien ihr Schwierigkeiten zu machen, nach längeren Spaziergängen hinkte sie und ihre Gelenke knacksten fürchterlich. Nachdem unser damaliger Tierarzt völlig erfolglos erst die Bandscheiben, danach Rheuma und schließlich Arthrose bei ihr behandelte, brachte ein Wechsel zu einem anderen Arzt im Februar 2001 das Ergebnis, dass Bina an einer Borreliose-Infektion litt. Medikamente brachten zwar eine sofortige Besserung ihrer Beschwerden, aber duch die viel zu lange Zeit zwischen erstem Auftreten und Behandlung der Infektion setzte sich die Krankheit in ihren Gelenken fest. Sie war danach zwar wieder scheinbar fit, aber bei weitem nicht mehr so belastbar wie früher. Unsere normalen Runden, auch Besuche mit Spaziergängen von oder bei ihren Kindern, waren kein Problem, aber lange Märsche schaffte sie einfach nicht mehr.

Ihr Leben verlief dann ruhiger, als es in ihrem Alter eigentlich normal gewesen wäre, aber es ging ihr sehr gut und sie war munter und fröhlich wie immer.

Nach einem Jahr, im Sommer 2002, machten wir uns wieder Sorgen um sie: Hunde erbrechen relativ schnell und scheinen ihr Unwohlsein ganz einfach auszuspucken. Aber bei Bina nahm dieses Unwohlsein rapide zu. Sie musste häufiger und in immer schnelleren Abständen erbrechen, als normal gewesen wäre. Eine Blutuntersuchung beim Tierarzt brachte dann das niederschmetternde Ergebnis, dass sie an einem fortgeschrittenen Lebertumor litt. Immer, wenn der Tumor wuchs, drückte er auf den Magen und verursachte die Übelkeit. Wir konnten nichts tun, um den Tumor zu beseitigen, von einer OP riet uns der Tierarzt ab. Also haben wir Bina die darauf folgende Zeit so schön wie möglich gemacht. Sie hatte einen wunderbaren Sommer, in dem es ihr scheinbar sehr gut ging, denn sie war munter und fröhlich und wirkte gar nicht schwer krank. Im Winter 2002/2003 merkten wir allerdings, dass es ihr nicht mehr so gut ging. Sie wurde merklich ruhiger und bedächtiger, hat sich allerdings nie deutlich beschwert oder gejammert. Deshalb kam es für uns dann doch überraschend, dass sie am 18. Mai 2003 morgens immer schlapper wurde und ins Koma fiel, aus dem sie nicht mehr aufwachte.

Auch wenn wir mit ihrem Tod schon länger gerechnet hatten, war der Moment dann doch schlimm. Wie schlimm, das kann keiner ermessen, der noch nie ein geliebtes Tier verloren hat. Sie hinterließ eine große Lücke und wir werden sie nie vergessen. Durch Bina haben wir die Rasse der Kromfohrländer kennen und lieben gelernt und deshalb haben wir uns ganz bewusst wieder für einen solchen Hund entschieden.