E-Wurf - Welpen-Tagebuch / Woche 7


 

12.09.2013 - Tag 49

Unsere Racker sind nun schon sieben Wochen alt!

Heute hat sich die Lage zwischen den Welpen etwas entspannt, wenn auch eine bestimmte Kombination zweier Damen hier nicht mehr harmoniert. Immer wieder wird sich fixiert und wenn die beiden sich zu nahe kommen, es zu eng ist und sie sich nicht ausweichen können, eskaliert die Situation von einer Sekunde auf die andere. Wir beobachten alle Welpen sozusagen permanent und ununterbrochen, wenn sie wach sind, treiben sie auseinander, wenn wir bemerken, dass sie sich anstarren und konnten heute so die meisten Zankereien verhindern. Zwei Mal hat es "gerappelt", was uns alle sehr stresst, aber leider nicht zu ändern ist. Zwischen den Streitigkeiten wird aber wieder munter gespielt, ALLE toben draußen herum, als ob nichts gewesen wäre. Keine Ahnung, woran das Gezänke liegt, Auslöser dafür konnten wir keine erkennen.

Zum Glück artet das Ganze nicht in eine allgemeine Welpenbeißerei aus, die wir in unserem A-Wurf bereits erlebt haben. Bei der Erstzüchtertagung des RZV, die wir damals absolviert haben, wurde schon von diesem Phänomen erzählt, viele der anwesenden Züchter konnten von eigenen Erfahrungen berichten. Zum Glück entwickeln sich die beteiligten Hunde in ihren neuen Familien nach der Abgabe vollkommen normal. Bei einem befreundeten Zwinger sind die beiden Streithähne von damals heute die dicksten Freunde, die sich oft sehen und bestens verstehen. Trotzdem, anstrengend ist die derzeitige Situation allemal, es soll nur möglichst nicht noch mehr Welpen betreffen. So etwas muss man nicht noch mal haben, deswegen passen wir auf, so gut es eben geht.

Bis auf die Eskapaden der beiden zornigen kleinen Damen hatten wir heute aber einen wirklich schönen und friedlichen Tag, an dem wir viel draußen waren. Die Kleinen sind unglaublich schnell geworden, was das Fotografieren ziemlich schwierig macht. 

 

11.09.2013 - Tag 48

Der Tonfall wird rauer, die Spiele wilder und die Kabbeleien immer intensiver. So intensiv, dass heute mehrere Welpen ihren "Gewittertag" hatten und immer wieder aufeinander losgingen. Teils fixieren die Kontrahenten sich regelrecht und wir haben heute einen wahren Eiertanz veranstaltet, um Schlimmeres zu verhindern. Danke an Anja, die hier die Babys beaufsichtigt hat, damit wir dringend nötige Erledigungen machen konnten. Alleine und unbeobachtet lasen wäre nicht drin gewesen. Unschön und etwas stressig, aber das kommt eben auch immer wieder vor. Wir scheinen mit diesem Wurf fast alles auszuloten, was das Züchterleben so bietet. Wir hoffen nur, dass die Nacht ruhig wird und die Welpen sich morgen besser "riechen können" als heute!

 

10.09.2013 - Tag 47

Wir gehen in den Wachphasen der Kleinen immer nach draußen, um sie an Wind und Wetter zu gewöhnen. Es geht ja in den Herbst, wenn sie in ihre neuen Familien kommen, da müssen sie auch täglich mehrmals bei Regen, Wind und Sonnenschein vor die Tür. Der Bande macht bisher das kühle bzw. kalte und regnerische Wetter nichts aus, sie toben mit Begeisterung vor der Haustür und auf der Wiese herum. Allerdings dauert das nie sehr lange, sie sollen sich ja nicht erkälten. Also muss man im Haus für Abwechslung sorgen. Wir binden leere Flaschen an ein Seil und hängen sie quer durchs Wohnzimmer auf, sodass die Welpen unweigerlich beim Spielen und Rennen daran stoßen. Sie klackern aneinander, bewegen sich unkontrolliert und zappeln noch ein Weilchen nach. Nach der ersten kurzen Überraschung interessiert das die Kleinen nicht mehr, prima. Außerdem hat der Chef eine einfache Wippe aus einem Rundholz und einem kleinen Brett gebaut. Anfangs war das ungewohnte und neue Material sehr interessant, wurde beschnüffelt und abgeleckt. Dass das Ganze instabil ist und wippt, dabei laut auf den Boden klackert, interessierte von Anfang an keinen der Bande, super! Heute regnete es immer wieder mal, also gab es auch nasse Regenschirme im Programm. Anfangs wurde der Schirm begeistert abgeschleckt, dann an seinem Bändchen durchs Wohnzimmer gezogen, er ruckelte und hopste hinter den Welpen her ins Wohnzimmer, was auch wieder keinen störte. Eine große raschelnde IKEA-Tasche schreckte keinen, sie verführte nur zum Spielen, zum Knabbern und zum Tauziehen. 

Sie scheinen hart im Nehmen zu sein, hoffentlich bleibt das so!

 

09.09.2103 - Tag 46

Der Speiseplan hat sich erweitert. Außer der Welpenmilch, die immer noch gerne morgens geschlabbert wird, bekommen sie jetzt Dosenfutter, Hüttenkäse (angereichert mit Traubenzucker oder Honig) und eine Rohfleischmahlzeit. Wir hatten schon Rinderhack, Mischfleisch mit Pansen und Knorpelstückchen sowie Hähnchenbrustfleisch. Dazu gab es Birnen und Äpfel, an Gemüse haben sie bisher kleingeschredderte Zucchini, Möhren und Chinakohl gefuttert. Gekochte Nudeln kamen gut an, allerdings nur in kleingeschnipselter Form unters Fleisch gemischt, im Originalzustand dienten sie eher als Spielzeug denn als Futter. Heute haben wir uns im Barf-Shop reichlich eingedeckt,  es gab heute Abend Welpenschmaus, den alle sehr gemocht haben. An Leckerlis haben die Kleinen Trockenfleisch, getrocknete Entenhälse und Mini-Kauknochen getestet, allerdings wurde darauf mehr herumgelutscht. So groß ist die Begeisterung noch nicht. 

Trockenfutter wird zwar immer wieder angeboten, kommt aber sehr schlecht an. Es wird mehr oder weniger nur damit herumgespielt. Lässt man den Welpen die freie Wahl, sich ihr Futter selber auszusuchen, stellt man klar fest, dass frisches Fleisch und Milchprodukte eindeutig am besten genommen werden. Dosenfleisch geht auch gut weg, aber nicht so gut wie Rohfleisch. 

 

08.09.2013 - Tag 45

Es ist plötzlich Herbst geworden, heute Nacht hat es ordentlich gestürmt und gewittert. Die Donnerschläge waren so laut, dass alle davon wach wurden. Allerdings gab es bei den Welpen kein Geheul, nur das übliche Toben und Spielen nach der langen Nacht - Angst hatten sie offensichtlich nicht. Auch die kräftigen Regenschauer im Laufe des Tages machten ihnen nichts aus. Sie saßen erst sehr interessiert und neugierig in der offenen Haustür, die Näschen zuckten und sie schnüffelten die ungewohnten Gerüche nach feuchtigkeit und welken Blättern. Der plötzliche Windstoß, der einen Schauer direkt an die Haustür trieb, brachte sie zum Niesen, alle schüttelten sich, um dann unerschrocken und gleichgültig dem Wetter gegenüber nach draußen zu sausen und über die patschnasse Wiese zu toben. Man musste sie schon wieder einzeln ins Haus befördern, freiwillig wollten sie nicht reingehen ;-). 

 

07.09.2013 - Tag 44

Wir hatten Hundebesuch, denn auch wenn Amy noch winzig klein ist, ist sie doch ein richtiger Hund bzw. will mal einer werden. Sie ist ein Chihuahua-Welpe, 10 Wochen alt, 700 g schwer und deutlich kleiner als unsere Welpen. Selbst unsere Kleinste, Ella, sah neben Amy richtig groß aus ;-). Amy fand es nicht so prickelnd, von unseren Welpen belagert zu werden, die Invasion von gleich zehn wesentlich größeren Artgenossen machte ihr Angst. Unsere Welpen fanden sie total interessant, roch sie doch wie ein Hund, sah aber ganz anders aus als die Geschwisterchen. Zum Glück für Amy fiel ihr Besuch in die Zeit, in der die Welpen gerade eine Schlafphase hatten und nicht wie die Wilden durch das Zimmer tobten. So konnte sie bei uns in aller Ruhe kuscheln und schmusen. Einfach süß, dieser Winzling!

 

Wir haben heute wieder einige kleine VIDEOS gedreht, viel Spaß beim Anschauen!

 

06.09.2103 - Tag 43

Traurige Nachricht: Lasse ist gestorben! Er hat einen sehr schweren epileptischen Anfall nicht überlebt. Nun können unsere Welpen ihn nicht mehr kennen lernen, wir sind sehr traurig und vermissen den fröhlichen, munteren, immer gut gelaunten kleinen Kerl....

 

Die Welpen nehmen mehr und mehr am Familienleben teil: Sie toben durch Wohnzimmer, Flur und Küche und wenn die Akkus leer sind, fallen sie förmlich um und schlafen an Ort und Stelle ein. Dadurch bedingt bekommen sie alle Alltagsgeräusche mit, man fährt ihnen mit dem Schrubber vor der Nase her, das Telefon klingelt, die Haustüre geht auf und zu, der Postbote kommt, der Staubsauger lärmt, draußen auf der Straße rumpeln Postauto, Müllabfuhr, Traktoren etc. ... alles egal, sie schlafen. Mehr auf Unruhe und alltägliche Geräusche prägen ist zumindest bei uns nicht drin. Und für alles andere sorgt der Fernseher, der ab und zu läuft und bei manchen Filmen heftige Geräuschkulissen bietet - da braucht man keine Sensibilisierungs-CD, die man ablaufen lassen muss, um die Kleinen wenigstens an die grundlegenden Geräusche zu gewöhnen ;-).