E-Wurf-Tagebuch / Woche 1


 

26.07.2013 - Tag 1

Die Anzeichen einer kommenden Geburt zeigten sich am Vortag ziemlich deutlich. Nach einer unruhigen Nacht mit viel Herumgescharre begann Bacardi am Vormittag zu hecheln, Anzeichen von Wehen. Auch die Körpertemperatur senkte sich bilderbuchmäßig ab, um dann wieder anzusteigen. Da hieß es nur abwarten, wann "es" nun endlich losgehen würde. Das Ganze dauerte bis Abends, um 18.00 Uhr begannen die Presswehen und um 18.30 Uhr war Emmi als Erstgeborene von Bacardi und Freddy auf der Welt. In den nächsten zwölf langen Stunden folgten weitere neun Welpen, insgesamt drei Rüden und sieben Hündinnen. Wie im C-Wurf überwiegen die hellgeborenen Welpen, die viele kleine Tüpfelchen aufweisen. Sie sehen aus, als ob sie in einen Confetti-Regen gekommen wären :-). Der dritte Rüde Esso ist ein Abbild seines Vaters Freddy,

Wir sind sehr dankbar, dass alles gut gegangen ist, dass Mutter und Kinder gesund sind und freuen uns mit Papa Freddy über diese vielen hübschen Kinder mit den hellen, freundlichen Gesichtern. Wir werden die Welpenzeit aus vollen Zügen genießen und sind gespannt auf das Abenteuer E-Wurf.

 

27.07.2013 - Tag 2

Wie bei ihren beiden ersten Würfen säugt Bacardi zwar ihre Kinderschar, die auch lieb und ruhig und entspannt bei ihrer Mama liegt, leider kommen höchstens Tröpfchen, aber keine Milchmengen. Am Abend des ersten Lebenstages hatten alle Welpen abgenommen - keine gravierenden Werte, aber auch nichts zum Ausruhen. Im Füttern haben wir ja Erfahrung, also wird wieder Milch angerührt und die Bande einzeln abgefüllt. Die E-Welpen sind sehr willig, riechen die Milch in der kleinen Spritze und fangen direkt an zu schmatzen und zu saugen. Auf diese Art und Weise bekommen alle zehn im Laufe des Tages eine ordentliche Zusatzportion Milch. Satt gefüttert werden dürfen sie nicht, sie sollen ja bei Bacardi noch kräftig saugen und den Milchfluss anregen. Mal sehen, wann dieser Fluss dann ankommt, bis dahin unterstützen wir sie und sorgen dafür, dass die Welpen ihr Gewicht zumindest halten bzw. ein kleines bisschen zunehmen.

Abgesehen davon läuft alles prima, Bacardi ist wieder einigermaßen fit und ist heute Morgen schon eine kleine Runde mit Erbse spazieren gegangen. Wir hoffen, dass es so problemlos weitergehen wird.

 

28.07.2013 - Tag 3

Bacardi hat wenig Appetit, ganz ungewöhnlich für sie, die sonst mit Begeisterung frisst. Sie trinkt zwar Welpenmilch und schleckt Sahnequark, mag aber weder Dosenfutter noch Trockenfutter noch das heiß geliebte rohe Fleisch. Was tun? Sie braucht Nachschub, muss doch Milch produzieren... Also fährt man einkaufen, besorgt feinsten Rindergulasch, kocht den mit Möhren und Nudeln und siehe da, der schmeckt!!! Wie gut, wir sind erleichtert. Außerdem verspeiste Madame gestern noch gebratene Hähnchenbrust und Kochschinken - nicht gerade das optimale Futter, aber das ist uns im Moment völlig egal!

Die Welpen haben gestern entdeckt, dass man aus dem Sauger der Milchflasche hervorragend trinken kann - mehr und schneller als bei der mühseligen Prozedur mit der Spritze. Kaum riechen sie die Milch, werden sie ganz hibbelig, der Sauger kann gar nicht schnell genug ins Schnäuzchen wandern und schon wird gesaugt und geschluckt, was eben geht. Pappsatt fallen sie dann in einen Tiefschlaf und gönnen so ihrer Mama auch mal ein paar Minuten Ruhe.

 

29.07.2013 - Tag 4

Alles beim Alten, kann man sagen: Der Appetit der Mama ist mäßig bis schlecht, der Appetit der Babys dafür umso größer. Langsam kommt die Milchproduktion in Gang, aber es reicht immer noch nicht zum Satt werden. Also wird weiter mit der Flasche zugefüttert und wir denken uns allerlei aus, was der Mama schmecken könnte: Käse - nein danke! Sahnequark - örgs! Trockenfutter - widerlich! Ein kleines Döschen Futter - JAWOHL, sie frisst es, wir sind glücklich! Gulasch mit Nudeln - auch der schmeckt, immerhin etwas.

Bei den Babys hat sich schon einiges getan, sie haben dicke Bäuchlein, sind sehr agil und munter in der Kiste unterwegs und die hellen Welpen haben schon den einen oder anderen Überraschungsfleck gezeigt. Auch die bisherigen Abzeichen sind schon dunkler geworden, es bleibt gerade bei den sechsen sehr spannend. Süß und knuffig und zum Verlieben sind sie alle, man hat sie schon nach vier Tagen dermaßen ins Herz geschlossen - das glaubt niemand, der das nicht selber einmal erlebt hat. Aktuelle Bilder von heute zeigen, dass die Kleinen schon ein klitzekleines bisschen größer geworden sind.

 

30.07.2013 - Tag 5

Die Milch ist da! Das merkt man erstens an den steil aufgerichteten und zitternden kleinen Schwänzchen, wenn nach langem Ziehen und kräftigem Saugen endlich die Milch fließt. Dann herrscht andächtige Stille, nur unterbrochen von den zwei Losern, die keine der acht Zitzen erwischt haben und auf einen Wechsel der Zapfstelle hoffen müssen. Zweitens lässt die Begeisterung der Welpen für die Flaschenmahlzeit deutlich nach. Manchmal erwischt man zum Füttern einen Welpen, der sich gerade bei der Mama satt getrunken hat und angewidert den Schnulli aus dem Mäulchen schiebt. Okay, verständlich, das ist eben nur ein Ersatz, ein kläglicher Ersatz für das Original ;-). Die Zunahmen sind noch nicht rekordverdächtig, aber mit ein bisschen Zufüttern klappt es ganz gut und wir sind sehr zufrieden, wenn man die Größe des Wurfs bedenkt.

Bacardi löst sich ganz allmählich von ihren Kindern, kommt ab und zu für eine Minute aus der Wurfkiste, hält es aber noch nicht lange ohne ihre Kinder aus. Sie ist eine fürsorgliche und immer bemühte Mama, putzt und schleckt an den Kleinen herum, die Kiste ist bis auf Ausnahmen immer blitzsauber und aufgeräumt.

 

31.07.2013 - Tag 6

Tja, was will man machen .... ?! Man kann nicht mehr als Nahrung anbieten - Ersatznahrung, aber immerhin, besser als nichts. Leider verweigern manche Welpen diese Ersatznahrung mittlerweile energisch, es ist sozusagen kein Tropfen in sie hineinzubefördern. Die Flasche mag man nicht mehr und zeigt das deutlich. Gerade die leichteren Welpen, die es eigentlich - unserer Meinung nach - nötig hätten, mögen nicht mehr: Sie wollen Mamas Milch und sonst nichts. Da kann man nur zusehen, dass sie beim Run auf die Zitzen nicht von den dicken Geschwistern abgestöpselt werden und leer ausgehen. Also hängt man in nicht gerade rückenschonender Haltung über der Wurfkiste, reserviert den kleineren Babys die besten und dicksten Zitzen ganz hinten, sorgt für störungsfreien Trinkgenuss und kann nur hoffen, dass es ausreicht, damit die Kleinen heute wenigstens einigermaßen zunehmen.

Ansonsten war heute ein ruhiger Tag, die Kleinen sind zusehends dicker geworden, agil und munter und kriechen schon in ordentlichem Tempo durch die Wurfkiste.

 

01.08.2013 - Tag 7

Züchters Leid und Züchters Freud liegen dicht zusammen - so heißt es immer wieder im Zusammenhang mit der Hundezucht. Nicht jede erfolgreich verlaufene Hundegeburt ist die Gewähr dafür, dass es auch so problemlos weitergeht, das erleben wir gerade hautnah!

Freude hatten wir heute: an den zehn süßen Kleinen, von denen einige schon auf wackeligen Beinchen durch die Kiste laufen bzw. es versuchen:-), an der tapferen Mama... Leid hatten wir nicht, aber dafür Sorgen, denn Bacardi hat offensichtllich nicht genügend Milch für ihre Kinder. Die Kleinen saugen wie die Weltmeister, es fließt auch Milch, aber nicht lange. Und nicht genug, damit die Bande ordentlich zunimmt. Woran das liegen mag, wissen wir nicht. Bacardi hat wenig Appetit, das mag damit zusammenhängen. Sie hat auch etwas Durchfall, Erbse allerdings auch, das mag ebenfalls ein Grund sein. Der Tierarzt war heute leider nicht für einen guten Rat zu erreichen, da schleicht sich schon ein bisschen Mutlosigkeit ein, zumal einige Welpen nach wie vor ungern aus der Flasche trinken. Gut, dass uns außer der Familie unsere beiden Hebammen heute unterstützt haben. Unsere Tochter hat fleißig mitgeholfen, bevor sie wieder nach Hause fahren musste, und Anja kam heute Abend für eine Runde gemeinsames Flasche geben vorbei. Es tut gut, nicht alleine mit seinen Sorgen zu sein und einfach mal reden zu können. Danke dafür!